Sexuelle Bildung kann ich mir abschminken
Zitat: Sexuelle Bildung kann ich mir abschminken

Sexuelle Bildung

Sexuelle Bildung, die Aufklärung über meine Rechte, die Vermittlung von Wissen, Begriffen und Sprachfähigkeit sind für mich zentral für meine Selbstbestimmung, Identität und Gesundheit. Das will die AFD ändern.
Alexander Gans, 48 Jahre Referent beim Kinderschutzbund LV Thüringen e.V.

Die AfD möchte die Thematisierung geschlechtlicher Vielfalt sowie sexuelle Bildung im Allgemeinen, als „Frühsexualisierung“ verunglimpft, in Schulen komplett verbieten, genau wie geschlechtersensible Sprache. (Grundatzprogramm, 2016: S. 54f.; Europawahlprogramm, 2024: S. 47-49)
Dabei ist die Bedeutung der sexuellen Bildung für die Persönlichkeitsentwicklung in wissenschaftlichen Studien und Untersuchungen vielfach thematisiert worden. Sexualaufklärung fördert insbesondere Selbstbewusstsein, Entscheidungsfähigkeit und Respekt für die Rechte anderer und trägt zusätzlich zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden bei. Auch werden junge Menschen durch sexuelle Bildung unterstützt, informierte Entscheidungen über ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu treffen, ihre Menschenrechte wahrzunehmen und ihre sexuelle Identität zu entwickeln[1].

Die AfD lehnt die heutige Form der sexuellen Bildung (insbesondere in Schulen) ab und fordert einschneidende Änderungen. In ihrem Grundsatzprogramm fordert sie, statt einer offenen und pluralistischen Sexualpädagogik, eine normativ auf traditionelle Ehevorstellungen ausgerichtete Erziehung (vgl. AfD-Grundsatzprogramm 1026, S. 54).
Zuletzt erschien öffentlich der Antrag der AfD an den Deutschen Bundestag, dass jegliche staatliche Förderung in dem Bereich eingestellt werden müsse[2]. Dadurch möchte die Partei nicht nur ein inhaltliches Denken vorgeben, sondern auch die finanzielle Grundlage entziehen.
Ebenso propagiert die AfD „Linke Ideologen versuchen verstärkt, Kinder möglichst früh zu beeinflussen […].“ (AfD-Bundestagswahlprogramm 2025, S. 152). Außer Acht lässt sie dabei, dass die AfD selbst als bereits reichweitenstärkste Partei auf ihren Social-Media-Kanälen deutlich um Jugendliche wirbt, indem auch gegen Menschen eines anderen Geschlechts gehetzt wird. Simplifizierte Antworten ziehen dabei Jugendliche an, die gerade auf der Suche nach Antworten sind, so Deutschlandfunk[3].

https://whocc.bioeg.de/fileadmin/user_upload/BZgA_Standards_German.pdf
https://dserver.bundestag.de/btd/20/147/2014717.pdf
https://www.deutschlandfunk.de/junge-waehler-rechts-afd-100.html
Mehr zum Thema: Bildung, Diversität, Jugend

Logo Alternativlos Unterschiedlich